Ein Stück Kulturgeschichte – mit geschmackvoller Tradition

Die Nürnberger Rostbratwurst hat die Herzen der Nürnberger erobert und wird als älteste Qualitätsbratwurst der Welt jedes Jahr mit einem ehrenvollen Fest gefeiert. Die Nürnberger haben ihr viel zu verdanken; der Verkaufsschlager fördert nun seit mehr als 700 Jahren die Wirtschaft der fränkischen Kulturstadt und ist weltbekannt. Vielleicht sogar mehr als die berühmten Nürnberger Lebkuchen. Nürnberger Bratwürste sind nicht nur in ihrer Heimat eine beliebte Spezialität. Über eine Milliarde Stück werden jährlich hergestellt und in alle Welt exportiert.

Dass gerade Nürnberger Bratwürste so gut abschneiden, liegt daran, dass sie regional geschützt sind und deswegen höhere Anforderungen erfüllen müssen als beliebige Bratwürste. Das betrifft Zusammensetzung, Fleischqualität und natürlich die Herkunft. Nur Würste, die in der Stadt Nürnberg nach einer festgeschriebenen und geschützten Rezeptur hergestellt werden, dürfen die Bezeichnung „Nürnberger Rostbratwurst“ tragen. Die Ursprünge der Nürnberger Rostbratwurst gehen zurück bis ins 14. Jahrhundert. Ähnlich wie beim Lübecker Marzipan spielt die Herkunft der eingesetzten Rohstoffe dabei keine Rolle, ausschlaggebend ist eine einwandfreie und hohe Qualität.

Die kleine Rostbratwurst-Geschichte
Die Rezeptur der Nürnberger Bratwürste wurde bereits im Jahre 1313 vom Rat der Reichsstadt Nürnberg erstmals festgeschrieben. Schon damals waren die Vorgaben von Anfang an auf die beste Qualität des Ausgangsmaterials „sweinen lentpraten“ ausgerichtet. Brät, also feines Fleisch in Därme zu füllen ist erstmals aus dem Jahr 1404 belegt.
Von Beginn an erfreuten sich die Original Nürnberger an großer Beliebtheit bei weltbekannten Feinschmeckern. Unter anderem zählte Albrecht Dürer zu den Stammgästen in den Nürnberger

Bratwurstküchen und schon Johann Wolfgang von Goethe ließ sich die würzigen Würstchen mit der typischen Majoran Würzung bis nach Weimar schicken. 1813 erhielt der Bayreuther Schriftsteller Jean Paul seine Nürnberger Bratwürste per Post von seinem Verleger und bedankte sich mit den Worten: „Die Würste sind in meinem Magen schöne Vergissmeinnicht von Nürnberg.“

Auch in den frühen Zeiten waren die Nürnberger Rostbratwürste nur 7 bis 9 Zentimeter lang und ca. 20 bis 25 Gramm schwer. Einer Legende nach sind sie einst so klein geraten, um durchs Schlüsselloch des Nürnberger Lochgefängnisses zu passen – die Häftlinge bekamen sie als besondere Zugabe zugesteckt. Die Legende beschreibt die Geschichte des Patrizier Hans Stromer, der wegen Veruntreuung zu lebenslanger Haft verurteilt wurde. Seiner Bitte zu jeder Mahlzeit eine Bratwurst zu erhalten wurde ihm gewährt – und somit verzehrte er 28.000 Bratwürste während seines 38-jährigen Gefängnisaufenthalts. Der Stadtchronist hielt fest: „die 28.000 die er verzehrte müssen sehr gut gewesen sein, dass sie ihm nicht leid geworden sind“.

Die wahren Gründe für die Erfindung dieser kleinen Köstlichkeit liegen aber eher Jahrhunderte zurück. Seit 1313 gibt es einen Beleg über die anspruchsvolle Bratwursttradition im fränkischen Nürnberg. „Alles Schweinelenden-Prät soll man in die Würste hacken“ bestimmte die ergangene Satzung des Nürnberger Rates. Bereits damals durften nur spezialisierte Schweinemetzger die Nürnberger Bratwurst herstellen und wurden nach strengster Rezeptureinhaltung, Struktur, Fleischzusammensetzung und Wassergehalt geprüft. Wurden die Würste als minderwertig beanstandet, gelangten sie ohne Umwege zur Entsorgung in die Pegnitz.

In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts wurde die geforderte hochwertige Bratwurst für viele Metzger zu unwirtschaftlich, denn die zu erwirtschafteten Marktpreise sanken beständig weiter ab. Doch die geschäftstüchtigen Nürnberger hatten schnell eine Lösung gefunden: Sie erfanden die kleine Nürnberger Bratwurst und erreichen durch die daraus entstehenden hohen Stückzahlen einen attraktiven Kilopreis, der ungefähr sechsmal mehr Verdienst einbrachte, als der bisherige.

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